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Makuladegeneration

Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

Für ältere Menschen ist die regelmäßige augenärztliche Untersuchung vor allem deswegen wichtig, weil die wesentlichen Augenkrankheiten nur durch den Facharzt rechtzeitig erkannt und die Behandlung eingeleitet werden kann. Das gilt für den Grünen Star (Glaukom) und den Grauen Star (Katarakt), aber auch für die AMD, die altersbedingte Makuladegeneration. Bei der Früherkennung kann der Augenarzt erste Anzeichen einer Entwicklung feststellen, die zu einer AMD führen können, aber keineswegs müssen.

Erste Anzeichen:

Die Netzhautmitte (Makula) unterliegt altersbedingten Veränderungen. Der Augenarzt kann diese Prozesse früh erkennen. Vor allem Drusen (fleckförmige Veränderungen unterhalb der Netzhautmitte) sind das erste sichtbare Zeichen.

Sie sind ein Warnzeichen und eine Mahnung zu regelmäßiger augenärztlicher Kontrolle.

Altersbedingte Makuladegeneration

Trockene und feuchte altersbedingte Makuladegeneration

Es gibt zwei Formen der AMD, die sogenannte trockene und feuchte Variante. Die feuchte Form kann sich aus der trockenen entwickeln.

Bei der feuchten Form bilden sich neue Blutgefäße mit undichten Gefäßen unter der Makula. Aus ihnen kann Flüssigkeit und Blut in die Makula austreten. Im Gegensatz zur trockenen AMD schreitet die feuchte Form schneller voran und wird von einer plötzlich einsetzenden Sehverschlechterung begleitet.

Die Bildung der unerwünschten Blutgefäße wird von einem Wachstumsfaktor (VEGF) angeregt. Mit der Hemmung dieses Wachstumsfaktors durch ein ins Auge eingebrachtes Medikament kann man die weitere Ausbildung dieser Gefäße stoppen und bereits gebildete Gefäße zurückdrängen.

Für eine erfolgreiche Therapie ist es wichtig, die Erkrankung so früh wie möglich zu behandeln.

Risikofaktoren

Der wichtigste Risikofaktor ist das Alter, ein weiterer Risikofaktor, der eindeutig gefunden wurde, ist das Rauchen, auch Passivraucher sind gefährdet. Der Faktor Licht (UV-Belastung) spielt ebenfalls eine Rolle. Deshalb sollten insbesondere ältere Menschen bei hellen Lichtverhältnissen eine Sonnenbrille tragen. Weitere Risikofaktoren sind die Ernährung(Mangel an Vitaminen und anderen Antioxidantien), die erbliche Belastung und Gefäßveränderungen (Arteriosklerose).

Häufigkeit der AMD

In Deutschland sind derzeit ca. 4,5 Millionen Menschen von der AMD betroffen: dies entspricht etwa jedem Vierten über 65 Jahre. Die AMD ist die häufigste Ursache für Erblindung im Sinne des Gesetzes (über 40%). Der Anteil der Patienten mit wirklich schweren Formen der AMD dürfte bei den 75-80- Jährigen in der Größenordnung von 30% bis 50% liegen.

Symptome der AMD

Farben können blasser als früher erscheinen, die Gewöhnung an eine dunklere oder hellere Umgebung dauert länger als früher.

Schreitet die Erkrankung voran, erscheinen Linien verzerrt, das Zentrum des Gesichtsfeldes fällt aus oder wird blasser, das Lesen wird schwerer. 


Untersuchungen in unserer Praxis zur Erkennung der AMD

Erkennung der AMD

Die wichtigsten Untersuchungen sind:

  • die Feststellung der Sehschärfe
  • Amsler-Gitter-Test
  • Untersuchung des Augenhintergrundes
  • Darstellung der Makula mit der Optischen Kohärenztomographie (OCT)
  • ggf. Überweisung zum FAG (Angiographie) zur Darstellung der Blutgefäße am Augenhintergrund, die auf unserer Etage von den Kollegen der Augenklinik Rendsburg durchgeführt wird

Therapie der feuchten Form der AMD

Sind wir nach der Auswertung der Untersuchungen zu dem Ergebnis gekommen, dass bei einem Patienten die feuchte Form der AMD vorliegt, werden die Befunde nach Rücksprache mit dem Patienten vom behandelnden Operateur der Krankenversicherung vorgelegt. Nachdem die Krankenversicherung die teure Therapie mit speziellen Medikamenten, die ins Auge eingegeben werden müssen, genehmigt hat, wird die sogenannte IVOM Therapie terminiert und durchgeführt.

IVOM bedeutet, dass ein Medikament mit einer Spritze in das Auge eingegeben wird. Diese Behandlung darf nur in einem speziellen OP durchgeführt werden.

Die sogenannte IVOM Therapie wird bei den meisten unserer Patienten von der Augenklinik Rendsburg im OP auf unserer Etage durchgeführt. Die vorgeschriebenen Nachkontrollen übernehmen wir.

Der Vorteil dieser Zusammenarbeit liegt in den kurzen Wegen für unsere Patienten.

Mit dieser Therapie soll das Fortschreiten der feuchten Makuladegeneration gestoppt oder zumindest abgemildert werden. Im günstigsten Fall kann sich das Sehvermögen auch bessern.

Die Behandlung richtet sich nach den aktuellen Leitlinien der augenärztlichen Fachgesellschaften und erfordert vom Patienten eine gute Mitarbeit, insbesondere ist die Einhaltung der notwendigen Kontrolltermine wichtig, um den Therapieerfolg zu erhalten. Die beteiligten Ärztinnen und Ärzte besuchen regelmäßig zertifizierte Fortbildungen.